11 Tipps wie du Schreibblockaden überwindest
- Sylvia Ritter

- 19. Sept. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Der Schreibfluss ist weg. Kein Flow. Kein Glückszustand. Keine Euphorie. Stattdessen - Leere. Nichts. Die innere Unruhe wächst, der Druck sowieso - langsam aber sicher steuerst du in ein Gefühl, bei dem du dich fragst: Fühlt sich so die Hölle an!?
STOP!
Durchbrich die Abwärtsspirale erstmal, indem du einen Schritt zurückgehst. Atmest. Und dir selbst zuhörst. Was beschäftigt dich? Was bremst dich? Was sind deine Ängst, Sorgen und Blockaden?
Falls du Antworten findest: schreib doch einfach erstmal die auf.
Warum? Du schreibst sie dir so wortwörtlich von der Seele. Du kannst sie anschauen und dann objektiver analysieren, als wenn sie weiterhin nur von innen heraus deinen Geist vergiften. Zum Zweiten schreibst du so etwas ;) Nicht das, was gerade ansteht, aber du bringst etwas zu Papier.
Klappt nicht? Hier kommen noch mehr Ideen, Tipps und Anregungen für dich.
Mach dir einen Plan: was hast du schon, wo willst du hin, was sind mögliche Zwischenziele? Gibt es schon feststehende Überschriften? Welche Inhalte passen zu welchen Überschriften und wie könnte mein Inhaltsverzeichnis aussehen? Mit diesem Schritt wird der große unverdauliche Brocken in viele kleine Häppchen aufgeteilt. Statt auf die Mammutaufgabe schaust du jetzt auf mehrere vielleicht schon bewältigbare Herausforderungen. Schon besser? Nein? Ok, next.
Mach es dir schön! Wo arbeitest du? Wie sieht es da aus? Und was bräuchtest du, um dich richtig wohlfühlen? Ordnung? Wärme? Ein leckeres Getränk? Eine Kerze? Pflanzen? Ruhe oder ein wenig Hintergrundmusik? Alleinsein oder zum Beispiel die Geschäftigkeit eines Cafés? Probiere einen Ortswechsel und/oder schaffe dir eine Wohlfühlatmospähre, da wo du schreibst. Geht los? Nein? Weiter geht's.
Der Anfang ist das Problem? Dann schreib doch schon mal was von der Mitte - oder lieber gleich ein tolles Ende?! Niemand sagt, dass du von vorn nach hinten arbeiten musst. Suche und finde Alternativen, wenn die Kreativität schon beim Schreiben auf sich Warten lässt, vielleicht findest du kreative Wege die Schreibblockade auszutricksen. Hat geklappt? Nein? Ich hab noch mehr!
Wenn du schreibst, dann schreibe auch! Redigiere nicht, überarbeite nicht. springe nicht zurück in schon geschriebene Absätze. Wenn du schreibst, dann schreib einfach weiter! Alles andere kannst du später tun - oder sogar andere für dich erledigen lassen. Das führt mich direkt zum nächsten Punkt.
Hol dir Unterstützung. Du siehst eine Aufgabe, der du dich nur zu gern widmen würdest und bist gleichzeitig blockiert von einem anderen Projekt / Arbeitsschritt? Überlege mal, ob diese andere Sache, die dich blockiert, jemand anders als du erledigen kannst. Ich bin zum Beispiel auch freie Rednerin für Hochzeiten und Trauerfeiern. Da fallen neben dem kreativen Schreiben auch viele andere Aufgaben an, die mich so gelangweilt und dann genervt haben, dass sie mich am Ende vollends blockiert haben. Ich dachte, ich komme nie wieder raus aus meinem Loch, muss alle Hochzeiten der neuen Saison absagen und in einer Depression versinken. Bis mir jemand gesagt hat, dass es VA gibt. Virtuelle Assistenten. Menschen, die wie Sekretär:innen Dinge für dich erledigen, auf die du keinen Bock hast oder die einfach nicht deine Stärke sind. Was sind die Frösche. die du nicht essen willst (falls du das englische Motivationssprichwort "eat the frog" kennst - grob erklärt: tu zuerst das, auf das du am wenigsten Lust hast)? Und wer hat vielleicht richtig großen Spaß daran? (Rechnungswesen, Vertragswesen. Social-Media-Content, Redigieren, Korrigieren...) VA findest du spielend leicht zum Beispiel in Facebook-Gruppen oder in der Internetsuche. Gib dabei konkret ein, wobei du dir Unterstützung wünschst. Auch andere Profis (Steuerberater und Lektoren sollen nur aufzeigen, was ich damit meine) machen ihre Arbeit für dich schnell und effizient, damit du mehr Zeit hast, dich auf dein Kerngeschäft zu konzertieren (auch ich als Copywriterin bin so ein Profi ;) ) Unterstützung kann auch ein Sparringpartner sein, jemand, mit dem du drüber reden kannst. Vielleicht ein Gleichgesinnter, der dir andere Perspektiven aufzeigt. Das hat geholfen? Nein? Dann vielleicht der nächste.
Eliminiere Störungen und baue bewusste Pausen ein - und in denen machst du dann was? PAUSE! Was schönes! Was entspannendes! Nichts ist fataler, als den ganzen Tag dazusitzen. es passiert nix. du erholst dich aber auch nicht sondern spürst nur ständig den Druck weiter wachsen. Bringt nix. Dir nicht. deinem Projekt nicht, niemandem. Also: Pause. Und wenn du wieder loslegst: Handy stummschalten. E-Mailbenachrichtigungen auch, visuelle Reize auch - kurz: schaff dir eine geeignete Arbeit- und Konzentrationsatmosphäre. Läuft? Nein? Dann schauen wir weiter.
Lass dich inspirieren! Niemand sagt, dass Inspiration gleich Abschreiben ist, richtig? Warum dann nicht mal schauen, wie andere dein Thema angegangen sind? Oder ein ähnliches? Es ist nichts Verwerfliches daran. auf Ideensuche zu gehen und dann sein völlig eigenes. neues Ding draus zu machen. Also los! Oder doch nicht? Vielleicht gehts damit.
Werde wild. Verlass deine Struktur. Verlass dein Denk- und dein Verhaltensmuster. Steh auf und tanz deinen Text. Setz dich wieder hin und hau völlig unvorhergesehene Verknüpfungen aufs Papier. Mach ein klassischen Brainstorming - mit dir selbst oder mit Gleichgesinnten. Erstelle eine Mindmap oder ein Visionboard. Probiere was aus, das du in Bezug auf diese Aufgabe noch nicht probiert hast und schau, wohin es dich führt. Weiterhin nichts? Echt nicht!? Ok, dann weiter.
Schon mal was von freiem Schreiben gehört? Bestimmt. Immerhin schreibst du gern und viel (ja, das tust du! Auch wenn du es GERADE vielleicht nicht tust ;) ) Dann mach das jetzt. Schreibe irgendwas auf. Einkaufszettel, Gedanken, wirre Worte, unzusammenhängende Sätze, Kaskaden an Wut und Enttäuschung, Unzufriedenheit mit dir, der Situation oder der ganzen Welt. Vielleicht will ja irgendwas aus dir raus - und so gibst du eine Chance dazu. Geht nicht? Und das?
Schreib was anderes. Du hast noch ein anderes Projekt vor dir? Fang einfach das schon mal an - auch wenn das andere noch nicht fertig ist. Niemand sagt. dass du erst das eine fertig haben musst, bevor du das nächste anfängst... Vielleicht hilft dir der Abstand auf neue Gedanken und schließlich neue Ideen zu kommen. Ja? Nein? Also, dann hab ich jetzt noch einen - einen letzten Tipp für dich:
Frag dich: Will ich das? Ja, nochmal: Will ich das? Will ich diesen Kunden? Will ich dieses Buch? Will ich diesen Text schreiben? Will ich diesen Kaffee trinken? Oder will ich nicht viel lieber eine heiße Schoki mit fett Sahne und bunten Streuseln oben drauf? Will ich hier im Büro schreiben oder lieber draußen? Will ich gerade überhaupt schreiben oder lieber ein Bad nehmen? Die Frage "Will ich das?" wird dein Leben verändern - und auch wenn es Sachen gibt, bei denen wir unsere Pobäckchen zusammenkneifen und durchhalten dürfen, gibt es immer noch die Möglichkeit zu fragen: Was kann ich tun, damit ich es will? Wie muss es werden. damit ich es will? Probier das mal aus. Schreib dir was dazu auf. Was denkst du darüber? Wie fühlt sich das an? Oh, du schreibst gerade? Na sieh mal einer an... ;) Dann will ich dich nicht weiter aufhalten.
Deine Sylvi Die Copywriterin







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